Kindeswohlgefährdungsrisiko

gem. § 8a, 8b Abs.1 SGB VIII . § 4 KKG Abs. 1

analysieren & einschätzen

Werden "gewichtige" Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung gem. § 1666 Abs. 1 Satz 1 BGB Fachkräften und Geheimnisträgern bekannt, werden zur genaueren Erkennung der Gefährdungssituation, das Erleben und Handeln des jungen Menschen, sowie die Familien- und Wohnsituation, das Erziehungsverhalten der Personensorge-/ Erziehungsberechtigten, das soziale Umfeld und die Entwicklungsförderung nach traumatischen Ereignissen betrachtet.


                         
                         
          Aggressivität  Alpträume Ängstlichkeit          
          Apathie Bindungsängste Depressivität          
          Distanzlosigkeit Diskriminierung Einnässen/Einkoten          
          Empathielosigkeit Entwicklungsrückschritte Erinnerungsbild          
          Erinnerungsdefizite Erniedrigung Erstarrung          
          Gedankenkarussells Gewaltbereitschaft Hämatome/Wunden          
          Impulsivität Instrumentalisierung Intelligenzminderung          
          Isolierung Konzentrationsdefizite Lerndefizite          
          Lernübersteigerung Lustgewinn Opferbereitschaft          
          Partnerprobleme Pornographie Prostitution          
           Rückzug Schamgefühle  Schlafstörungen          
           Schuldgefühle  Schuldistanz Selbstakzeptanz          
          Selbstaufgabe  Selbstbestrafung Selbstwahrnehmung          
           Selbstzweifel Sexvermeidung  Suchtprobleme          
           Suizidalität Tötungsfantasien Überforderung          
          Verlassenheit Wertlosigkeit Weglaufen/Sinnsuche          
                         
                         

Rollenklärung + Reflektion im 4 Augen-Prinzip


Themen für

BERUFSGEHEIMNISTRÄGER:in

  • Gefährdungsanzeichen bei Minderjährigen mit Eltern und Risiko- und Schutzfaktoren identifizieren
  • Handlungsoptionen und Handlungssicherheit in der Kooperation mit dem Jugendamt
  • Reflektion der Ereignisse
  • Vorbereitung und Sicherstellung von anstehenden Gesprächen im Kinderschutzverfahren

Themen für

KRIESENTEAMS

  • Wie wird die Situation von den Beteiligten eingeschätzt?
  • Welche Informationen fehlen noch und rechtskonformen Modalitäten müssen betrachtet werden?
  • Wie ist das Wohl des Kindes zu schützen und sollen die Personensorgeberechtigten (Loyalitätskonflikt) eingeschaltet werden?

Themen für 

PERSONENSORGEBERECHTIGTE

  • Entwicklungsgefährdung
  • Förder- und Integrationsstatus
  • Individuelle Schutzplanung
  • Regeln und Tagesrituale implementieren
  • Unterstützungsangebote der Kinder- und Jugendhilfe

Handlungsablauf bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung


Fachkräfte die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine pseudonymisierte Einschätzung bei Gefährdung gem. § 8b Abs. 1 SGB VIII und § 4 Abs. 2 KKG i.d.R. durch das Jugendamt.

Gefährdungseinschätzung i.d.R. durch trägerinterne Fachkräfte gem. § 8a SGB VIII und § 4 Abs.2 in der Kinder- und Jugendhilfe.

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1

   
   
   
  ACHTSAM
  Wahrnehmen +
  Feststellen:
  Indikatoren
  Risikofaktoren
   
   
   
  Beobachtung  
  Vorkommnisse sind ca. 4 Wochen zu dokumentieren: Was ist mit wem (Täter / Opfer wann (Datum/ Uhrzeit und wo passiert?
  Beratung  
  Fach-/sachliche pädagogische Reaktionen können durch eigene Ängste und Absichten reaktiviert werden.  
  MELDEN  
  Spätestens ab Stufe 7 auf einer Skala von 0 bis 10, informieren Sie die Leitung, das Krisenteam und im Akutfall die Polizei.  

2

   
  ENTSCHEIDEN
  Interne + externe
  Beratung IseF:
  Akute Gefahr
  Nominiertes
  Verhalten
   
     
 

Gefährdung

 
 

wurde nicht

 
 

isoliert.

 
     
     
  Akute Gefahr  
  an Polizei 110  
  melden.  
     
     
  Gefährdung ist   
  abgewendet.  
  ENDE  
     

3

   
  PLANEN
  Gespräche mit
  dem Kind + 
  den Eltern:
  Außer der 
  Schutz ist nicht
  gegeben.
   
     
 

Gefährdung

 
 

wurde nicht

 
 

isoliert.

 
     

Dokumentation mit Krisenteam, Schulpsychologie, Schulleitung besprechen und ggf. von ISEF einschätzen lassen.  


ISEF-Beratung

Sie stellen fest, ob   risikogefährdende Hinweise für das Wohl des Kindes vorliegen. 

ISEF-Analyse

Sie schicken mir pseudoanonymisiert Ihne dokumentierten Ereignisse zur/m Minderjährigen zu.  

ISEF-Stellungnahme

Sie erhalten meine Einschätzung zur Gefährdung für Ihre Mitteilung ans Jugendamt


4

   
  BETEILIGEN
  Elterngespräche
  inszenieren:
  Individuelle
  Schutzplanung
   
     
 

Gefährdung

 
 

wurde nicht

 
 

isoliert.

 
     
     
  Gefährdung ist   
  abgewendet.  
  ENDE  
     

5

   
  MITTEILEN
  Informatives an
  das Jugendamt:
  Mitteilungs-
  bogen
   
     
 

Gefährdung

 
 

wurde nicht

 
 

isoliert.

 
     
Handlungsbedarf
KWG Meldung
Strafanzeige 
Betreuungs-/ Schulverweis

6

   
  ERARBEITEN
  Jugendamt +
  Eltern:
  Hilfe- und
  Schutzplan
   
     
  Gefährdung ist   
  abgewendet.  
  ENDE  
     
     
  Keine Einsicht bei KWG   
  FAMILIENGERICHT  
     

 

Liebe kann man lernen. Und niemand lernt besser als Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden. 

Astrid Anna Emilia Lindgren 1907-2002 . schwedische Kinder- und Jugendbuchautorin